Nur im Dunkeln funkeln die Sterne. Es ist eine eher bekannte Tatsache, dass Farben auf dunklem Hintergrund anders leuchten als auf hellen Tönen. Manche Farbe wird durch den dunklen Hintergrund intensiver – leuchtender – und durch den hellen Hintergrund zart, vorsichtig, wirkt manchmal sogar eher transparent. Im Filz kann man diese Effekte wunderbar nutzen- Zurückhaltung andeuten oder Farben und Licht leuchten lassen.
Mit so manchem Lebensereignis, mit Gefühlen und vor allem mit dem Glück verhält es sich doch ähnlich. Wo viel Licht ist, wo der Alltag hell und fröhlich ist, da geht es uns gut und es wird sehr herausfordernd, besondere Stunden herauszulesen. Manchmal ist es ja auch so, dass uns das Licht blendet oder sogar verführt. Im Licht zu stehen kann guttun und dennoch kann es uns so sehr ablenken von uns selbst.
Dunkelheit macht manchmal Angst. Doch im Dunkeln sich führen zu lassen, einem Licht zu folgen, das helle Ziel zu erreichen, das schafft eine ganz andere Form von Glück. Wenn es gelingt, eine schwere Phase zu überwinden und das Licht am Horizont zu entdecken, zaubert ein wunderbar spürbares Glücksgefühl. Genießt das Licht aber meidet die Dunkelheit nicht. Ohne das Eine gibt es das Andere nicht.
Autor Susanne Schächter-Heil
Bilder Barbara Westerath, Margit Feil-Müller
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