17. Dezember

17.12.2020 | Allgemein, Verein

 

Allgäuer Nikolausstiefel

Aus Liebe zu ihrer Wahlheimat, dem Allgäu und seinem Braunvieh entwarf und gestaltete Angelika Geißler diese zwei Nikolausstiefel.

In Bayern kommt der Heilige Nikolaus am Abend des 05. oder 06. Dezember zusammen mit dem Krampus in die Häuser der Familien, wobei er aus seinem goldenen Buch die guten wie auch weniger guten Taten der Kinder vorliest und diese dann mit Nüssen, Mandarinen, Äpfeln und Süßigkeiten belohnt. Der heilige Nikolaus überreicht hierbei einen gefüllten Nikolausstiefel oder füllt den, am Vorabend leer vor die Türe gestellten Stiefel. Der Krampus, sein dämonischer, furchteinflößender Begleiter hingegen, rasselt mit der Kette, um die bösen Kinder zu erschrecken. So mancher wurde in der Vergangenheit in den Sack gesteckt und mitgenommen.

Noch ungezähmt vom heiligen Nikolaus jagen die Krampusse am Abend des 05. Dezember durch die Dörfer. Im südlichen Allgäu entstand daraus das sogenannte Klausentreiben, bei dem sich junge Männer mit Holzmasken, Fellen und fellbedeckten Helmen mit Hörnern verkleiden. Schellen und Glocken ergänzen die Verkleidung und verstärken den furchteinflößenden Eindruck durch ihren Lärm. Der kalte und dunkle Winter war für die Menschen beherrscht von Geistern, Dämonen und Hexen. Das Läuten, Kettenrasseln, lautes Rufen sowie das Schlagen von Passanten und Gegenständen sollte diese fernhalten und verjagen. Im Alpenraum wurde dieses Klausentreiben im 20. Jahrhundert wieder neu belebt und findet in großen Umzügen seine Umsetzung.

Seit zwei Jahren arbeitet Angelika Geißler in ihrer WollFühlFactory im eigenen Hof in Stetten, Unterallgäu. Ihre Filzarbeiten machen  geistliche Wahrheiten er-fass-bar, die ihr tief ins Herz fallen und über den Filz einen Weg ins Aussen finden.  Vom Herz in den Kopf und dann in die Hand – Wolle fühlen und wohlfühlen, wohlfühlen beim Wollefühlen. TeilnehmerInnen ihrer Kurse erleben sie als intuitive Workshopleiterin, die neben der Vermittlung des Filzhandwerks immer ein Herz für den Menschen selber hat.

Danke, liebe Angelika für die tolle Einführung in das original Brauchtum und die Beschreibung deiner Anliegen! Herzensgruß

2 Kommentare

  1. Liebe Angelika,
    deine Nikolausstiefel sind wirklich urig und gefallen mir sehr gut.
    Das Klausentreiben, so wie du es beschreibst ist ähnlich zu dem Samiklaus-Brauchtum in der Schweiz, an dem meine Neffen, die in der Schweiz wohnen, in den letzten Jahren immer teilgenommen haben.
    Liebe Grüße, Claudia

    P.S.: Wir haben uns beim Filznetzwerktreffen im Februar 2020 kennengelernt und gemeinsam ein Zimmer bewohnt.

    Antworten
    • Hallo Claudia,
      das ist ja schön, von Dir zu hören. Freut mich, dass sie Dir gefallen.
      Ja, im gesamten Alpenraum gibt es ganz ähnliche Gebräuche. Sie unterscheiden sich meist durch die Art der Masken, manche sind wirklich gruselig. Nichts für kleine Kinder.
      Dir gesegnete Adventstage.
      Liebe Grüße, Angelika

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