Ähnlich und doch nicht gleich, verwandt und doch ganz eigenständig – die beiden Böckchen von Meike Raßbach sehen auf den ersten Blick aus, als seien sie sich nicht grün. Doch das sieht bestimmt nur so aus. Sie stammen nämlich voneinander ab – oder sie sind aus dem gleichen Holz – nein Filz – geschnitzt…
Meike Raßbach hat sich eine uralte Technik zu eigen gemacht und spielt mit neuen Mustern. Das etwas Neues aus Altem entstehen kann, dass wir traditionelle Techniken, Rezepte und Materialien in unsere Zeit holen, vielleicht anpassen oder neu interpretieren, das ist ja wahrlich kein Geheimnis.
Vielleicht berühren mich die beiden Köpfchen deshalb so sehr, weil uns viel zu oft entgeht, dass wir nicht aus der Zeit gefallen sind. Wir stecken im Kontinuum, wir nehmen, ohne es zu registrieren, Worte unserer Großeltern in den Mund, kochen nach Rezepten wie unsere Mütter es taten und sogar unsere Gesten sind ein Erbe unserer Vorfahren. Natürlich ist all das in jedem von uns neu zusammengesetzt, wird unterschiedlich eingesetzt und mit der Zeit werden wir dann selbst zum Anker für die nächste Generation. Wissen, Kenntnisse und Haltungen fallen uns modernen Menschen also nicht in den Schoß, sie haben ihre Wurzeln immer in der Vergangenheit. Ab und zu etwas Bescheidenheit stünde uns deshalb nicht schlecht an.
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