Ausschreibung
Veranstalter: Naturpark Obere Donau
Einsendeschluss der Entwürfe 31.10.2025
Um was geht es?
Das Haus der Natur in Beuron feiert 2026 sein 30jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass lädt der Naturpark Obere Donau in Zusammenarbeit mit der Initiative „Beuroner Filz“ Filzschaffende ein, den alten Bahnhof in Beuron, der seit 1996 das Haus der Natur beherbergt und seine Umgebung mit Filzkreationen zu gestalten.
Im Verlauf der Ausstellung wird ein Katalog aller ausgestellten Werke erstellt. Jeder Teilnehmende erhält 10 Freiexemplare. Die Besucher haben die Möglichkeit, die Ausstellung zu bewerten. Für die 3 bestbewerteten Objekte halten wir eine kleine Überraschung aus dem Naturpark bereit.
Warum Filz?
Schafe werden schon seit Jahrhunderten zur Bewirtschaftung ertragsarmer Wiesen eingesetzt. Auch im Naturpark hat die Schafbeweidung ihre Spuren hinterlassen. Es entstanden wertprägende Lebensräume, wie Wacholderheiden und Kalkmagerrasen, die einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Diese würden jedoch ohne die regelmäßige Beweidung mit Schafen in kürzester Zeit verbuschen. Dies hätte gravierende Änderungen der Artenausstattung zur Folge und auch das Landschaftsbild würde sich markant verändern. Außerdem käme es zu negativen Auswirkungen auf die Biodiversität. Nur eine kontinuierliche Schafbeweidung sorgt langfristig für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaftsbereiche. Das Problem dabei ist, dass sich eine Bewirtschaftung dieser Flächen mit Schafen ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand schon lange nicht mehr wirtschaftlich trägt.
Auch schon vor 30 Jahren war das Thema „Wolle, Schafe und Landschaft“ ein Schwerpunkt im Naturpark Obere Donau. So unterstützt das Haus der Natur seit mehr als 25 Jahren die Arbeit der Initiative „Beuroner Filz“, deren Hauptziel es ist, sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern die Wichtigkeit dieser Thematik wieder ins Bewusstsein zu rücken. Im Sinne des Naturparkgedankens des nachhaltigen regionalen Wirtschaftens steht dieser Themenkreis dabei exemplarisch für viele Herausforderungen, die einhergehen mit der Veränderung kleinbäuerlicher Strukturen und dem damit verbundenen Verlust der biologischen Vielfalt.
2004 war der Naturpark Obere Donau in Kooperation mit der Initiative „Beuroner Filz“ Veranstalter der 9. Deutschsprachigen Filzbegegnung auf der Burg Wildenstein.
Wo werden die Filzwerke installiert?
Die Filzwerke werden auf dem weitläufigen Gelände rund um den alten Bahnhof installiert. Das historische Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und diente vor allem Pilgern, die das Kloster besuchen wollten, als Haltestelle. Am Bahnsteig hinterm Haus halten auch heute noch Züge auf der Strecke von Ulm nach Donaueschingen. 1994 wurde das Bahnhofsgebäude vom Land Baden-Württemberg erworben und zum Haus der Natur umgebaut. Seit 1996 ist es Sitz des Naturparks Obere Donau e.V. und der Stiftung Naturschutzzentrum. Beide Organisationen arbeiten Hand in Hand zusammen für eine nachhaltige Regionalentwicklung und für den Schutz der Natur in der Region.
Das Haus der Natur veröffentlicht jedes Jahr unter einem jährlich wechselnden Themenschwerpunkt ein umfangreiches Jahresprogramm mit einem vielfältigen Angebot. Neben den schwerpunktbezogenen Veranstaltungen gibt es ein großes Angebot für Jung und Alt, von geführten Wanderungen über Kreativkurse, Seminare und Exkursionen bis hin zu Vorträgen.
Zusätzlich gibt die 2018 eröffnete Dauerausstellung unter dem Motto “Abenteuer Vielfalt“ einen Einblick über die Lebensräume und Bewohner des Naturparks. Mitmach-Elemente, Informationstexte, Exponate, Filme und digitale Stationen vermitteln vielfältige Informationen über die Region.
Welche Anforderungen sollen die Filzinstallationen erfüllen?
Wir wünschen uns ortsspezifische, temporäre Kunstwerke, die überwiegend aus heimischer Wolle bestehen. Wie bei vielen Land-Art-Projekten sollte die Vergänglichkeit des Materials Wolle als dynamischer Prozess in die Arbeit einfließen. Thematisch sollten die einzelnen Arbeiten die Beziehung zwischen Mensch und Natur aufgreifen, sehr gerne auch mit ökologischen Aspekten oder einem direkten Bezug zum Haus der Natur. Bei der Installation der Werke bemühen wir uns um die Integration in die natürliche Umgebung und wünschen uns, dass die Gesamtheit der Exponate das unmittelbare Erleben des gesamten Geländes verändert. Einen Eindruck des Ausstellungsbereichs vermitteln die beigefügten Fotos.
Was können wir bieten?
– Einen einzigartigen Ausstellungsort rund um das Haus der Natur mitten im Donautal
– Jeder Aussteller kann sich und sein Werk auf einer Tafel präsentieren
– Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit im Jubiläumsjahr
– Erstellung eines Kataloges
– Preise für die 3 am besten bewerteten Objekte
Jetzt wird es konkret! Teilnahmebedingungen:
– Es muss mindestens 70% regionale Wolle verwendet werden. Die regionale Wolle kann durch den Naturpark gestellt werden. Folgende Wolle steht zur Verfügung: Coburger Fuchs, weißes, braunes und schwarzes Bergschaf sowie Schnucke. Wenn eigene Wolle verarbeitet wird, muss der Nachweis erbracht werden, dass die Wolle aus der Region der Filzschaffenden stammt.
– Im Vorfeld muss die Idee mit einer Skizze eingereicht werden und wenn gewünscht, die Menge an benötigter Wolle mitgeteilt werden. Einsendeschluss ist der 31.10.2025.
– Die Auswahl der Ideen erfolgt durch eine Jury bis zum 30.11.2025. Die Teilnehmenden erhalten eine Zulassungsbescheinigung und wenn gewünscht, die benötigte Wolle.
– Das fertige Objekt muss bis zum 30.04.2026 an den Naturpark geschickt werden. Die Installation übernimmt der Naturpark.
– Offizielle Ausstellungseröffnung im Juni 2026
– Eine Rücksendung der Objekte nach Beendigung der Ausstellung ist gegen Erstattung der Portokosten möglich, ansonsten geht das Werk in das Eigentum des Naturparks Obere Donau über.
– Die Teilnehmenden stellen den Veranstalter von Haftungsansprüchen bei Diebstahl oder Beschädigung durch Dritte frei.
Wir sind
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