Sterne gehören zur Weihnachtsdekoration dazu, so einfach ist das. Aus Stroh, aus Glas, wunderbare Faltsterne aus Goldpapier oder transparente Fenstersterne. Kaum ein Haushalt, der ohne Sterne auskommt. Und so ganz grundsätzlich kommen wir sowieso nicht ohne Sterne aus. Sie umhüllen unsere Erde. Egal wo immer wir stehen auf unserem kugeligen Planeten, des Nachts sehen wir sie. Sie haben die Seefahrer jahrtausendelang geleitet, beschwören das Schiksal in Form von Sternbildern und vollbringen als Schnuppen wahre Wunschwunder. Vielleicht ist es so, dass es für jeden von uns einen Stern gibt, der von Ferne über uns wacht.
Die Geburt des Christkinds soll von einem Stern angezeigt worden sein. Heute behaupten die Wissenschaftler ja, es sei ein Komet gewesen, aber wir wissen das besser. Es war ein ganz besonderer Stern, der ist nicht nur einfach zufällig vorbei gehuscht. Unvorstellbare Zeiträume lang stehen die Himmelsboten da im All und lassen sich von uns betrachten und mit Deutungen überfrachten, ganz geduldig und ohne Widerspruch. Angeblich gibt es so manche schon gar nicht mehr und wir können ihr Licht dennoch immer noch sehen, weil das Licht so lange braucht, bis es bei uns ankommt.
Sehen, was andere nicht sehen, das gehört für mich zu den kleinen Alltagswundern. Im Sternenhimmel ein Bild entdecken, aus einer Wolkenformation eine ganze Geschichte herauslesen, in einer Baumrinde ein Gesicht entdecken. Was sind wir doch für wundersam begabte Wesen. Wir sind voller Eindrücke und Ausdrucksmöglichkeiten, voller Erinnerungen, Geschichten und Zukunftsbilder.
Vielleicht sind Sterne für uns, gerade auch in der Weihnachtszeit so symbolträchtig, weil sie etwas Ewiges verkörpern. Etwas was sich so oder so unserem Zugriff entzieht und doch für uns präsent ist. In diesem Sinne mag jeder Stern am Fenster oder am Baum für eine Person stehen, die uns wichtig ist oder war (was einander nicht ausschließt, wenn ich es recht bedenke) und uns an sie erinnern. Sie stehen für all jene, die warum auch immer, nicht mit uns feiern können. Sie sind eben dennoch da, in uns und in den Sternen.
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