Der kleine Hase mit der roten Nase und dem blauen Ohr ist mit Hilfe von Claudia Hecker einem Bilderbuch von Helme Heine entsprungen – und schon auf dem Weg zu ihrem Enkelkind.
Nicht alle Hasen wollen Osterhasen werden. Nicht alle Hasen wollen eine Aufgabe, manche wollen einfach nur Hasen sein. Es soll sogar Hasen geben, wie den mit der roten Nase, die glücklich sind dass man sie als solche gar nicht erkennt. Helme Heine schickt dem Hasen einen Fuchs vorbei, der gar nicht sehen kann, was er da vor sich hat.
Ich liebe Bilderbücher, die tradionellen ebenso wie die modernen und ich ertappe mich dabei mit verzücktem Lächeln in der Buchhandlung vor dem Kinderbuchregal zu stehen. Hier bin ich immer auf der Suche nach neuen gemalten Heldinnen und Helden. An der Stelle kann ich selbst wieder zu Kind werden. Man muss den Menschen, die sich – vom Peter Hase (Beatrix Potter) bis zum Grüffelo (Axel Scheffler) – und so vielen anderen nur dankbar sein, dass sie unsere Kindertage nicht nur mit guten Geschichten sondern auch mit lebendigen Bildern bereichert haben – und es immer noch tun.
Es ist ein ganz besonderes Geschenk, denn ich erinnere mich an Bilderbücher die meine Kinder und mich wochenlang begleitet haben. Immer wieder vorlesen und sich gemeinsam die Bilder betrachten, oft noch etwas Neues entdecken, mitsprechen können weil man zu den Bildern die Worte ohne Mühe erinnert. Wie groß und stark man sich fühlen durfte. Alleine das Buch zur Hand nehmen und wissen was genau geschieht, mitfiebern in der Geschichte. Und dann doch wieder zu dritt auf dem Sofa, das Buch in der Mitte , so dass alle gut sehen und träumen können. Kostbare Zeiten, kostbare Erfahrungen. Bis heute, trotz all der Bilderflut all überall birgt das Bilderbuch ein Geheimnis, einen Zauber der durch nichts anderes ersetzt werden kann. Bilderbücher sind nicht nur zum Anschauen da, sie schaffen Gemeinschaft. Vorlesekuschelgemeinschaft, Gutenachtumhüllung – Urvertrauen und wärmende Erinnerungen.
Und ab und zu schleicht sich dann solch eine Figur in unseren Alltag, will uns inspirieren und über „die Moral von der Geschicht“ plaudern. Wenn das geschieht, dann kommt die Freude, die Aufregung, die Erleichterung angesichts des guten Endes zurück und vor allem die Farben, die Bilder stellen sich wieder ein. Bilderbücher werden nie alt oder müde – sie zeigen uns egal wann, wie es sich anfühlt die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen. Sie zeigen uns, dass es auf ganz wenige Dinge im Leben ankommt. Auf Mut, auf Freude, auf Liebe und Toleranz, auf Gerechtigkeit, auf Entdeckergeist und Lernen, auf Zusammenhalt und auf Respekt.
Ich wünsch euch einen Bilderbuchtraum!
Liebe Susanne.
Du hast mir mit deinem Text zu diesem besonderen Hasen aus dem Herzen gesprochen. Denn so war es bei meinen Kindern und mir auch, wenn es ums Bücher vorlesen ging.
Hab ganz lieben Dank dafür.
Claudia