Schafe und Wölfe – Wolfsschafe oder Schafswölfe. Im Märchen frisst der Wolf Kreide um seine Beute, die Zicklein, zu täuschen. Na ja, und wie im Märchen so üblich, hilft es ihm wenig. Er ist zu gierig und kann aus seiner Täuschung am Ende keinen Profit ziehen. Wer das Märchen kennt, der weiß wie der Wolf endet.
Ob man immer so erfolglos ist, wenn man mal „Kreide frisst“? Manchmal scheint es angebracht zu sein, seiner Stimme einen lieblicheren Klang zu verleihen, sich gar zu verstellen. Es gibt Situationen, in denen man Nerven, Stimme und Kraft schont, wenn man nicht mit gleicher Münze zurück zahlt oder gleich aus der berühmten Haut fährt. Pampige, unfreundliche Menschen gibt es schon genug, das Spiel muss ich nicht mitspielen. Ich kann auf mich achten, manches vor der Tür lassen, nicht an mich herankommen lassen, nicht zu allem meinen Senf geben. Man kann sich den Preis überlegen, den man zahlen würde, wenn man auf die Kreide verzichtet, wenn mit „gleicher Münze“ zurück zahlt. Doch jetzt mal ehrlich, es gibt auch Augenblicke im Leben, da ist ein hartes, ein klares Wort wichtiger als die gute Stimmung. Dann legt man den Schafsmantel mal ab und darf sich „Luft“ verschaffen, sich den Balast von der Seele reden. Und das tut man besser, bevor der andere denkt, er könne einen zum Frühstück verspeisen. Ihr merkt schon, ich bin heute irgendwie in „sprichwörtlicher“ Laune, weil es mir so leichter fällt, ruhig zu bleiben. Ich bin mal gespannt, wie lange unsere Kreidevorräte noch ausreichen in diesen Tagen.
Die beiden ausdrucksstarken Skulpturen gehören übrigens auch zu den Arbeiten, die in unserer Ausstellung gezeigt werden sollen und jetzt vermutlich noch länger auf ihren Auftritt warten müssen. Wieder ein Stück Kreide weniger!
Bleibt gesund!
Ein gutes Thema, interessant umgesetzt, Danke dafür!