Ein Wassertropfen trifft auf die Wasseroberfläche und verursacht einen „Splash“. Silke Koch spielt hier mit der Schwerkraft und symbolisch mit Wasser…
Wenn so ein Wassertropfen auf eine Oberfläche trifft, dann zerspringt er und verteilt sich nach vielen Seiten. Wenn er als Regen mit ganz vielen anderen Tropfen die Erde berührt, dann gibt er seine Kraft ohne Einschränkung an die Erde ab. Er verteilt sich einfach ohne zu fragen, was er dafür zurück bekommt. Jetzt kann man sagen, dass Wasser ja gar kein Bewußtsein und deshalb auch nicht berechnend sein kann. Das mag schon sein. Nun glaub ich aber fest daran, dass Wasser weiß, dass es wieder zueinander findet. Viele Wassertropfen füllen ein Meer… Keine Angst, ich wollte nicht über den Wasserkreislauf schreiben – ich finde es nur bemerkenswert, dass Wasser sich großzügig verteilt, seinen Zustand verändern kann und dennoch nicht verschwindet. Wasser ist mächtiger als Feuer, kraftvoller als Stein – und trotz aller zivilisatorischer Bemühungen nicht kaputt zu bekommen.
Wenn ich so darüber nachdenke, dass wir je nach Alter aus 50 bis 85 % Wasser bestehen, ohne Wasser auf keinen Fall überleben können und viele von uns sich im Wasser pudelwohl fühlen, dann sind wir doch bestimmt ein wenig so wie Wasser. Manch eine kann sich für Mitmenschen „verschwenden“ ohne zu verschwinden, manch eine kann mit anderen zusammen kleine Beiträge zu einer Flut werden lassen. Wir finden zueinander und erreichen miteinander eine Menge.
Ich finde, dass es in dieser Zeit ein tröstlicher Gedanke sein kann, dass auch wir trotz zeitweiliger Distanzierung auch wieder zusammenfinden können, ohne unsere Natur zu verlieren und gemeinschaftlich wieder stark werden.
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