In diesem Foto hat Kerstin Scherr Arbeiten zusammengefasst, die uns den Filz fließend ja fast duftig erscheinen lassen.
ungesponnene Wolle, Seidenfasern, Wollgarne, zarte Stoffe und eine Vielfalt an Farben wurden zu einem Gesamtbild vereint. Das geht bestimmt auch mit anderen Materialien und Techniken, doch immer wieder fasziniert mich die Begeisterung, mit der Wolle sich all ihrer „Partner“ annimmt. Sie umschließt sie, durchdringt sie, vereinigt sich mit sehr vielem, was man ihr anbietet – und macht daraus Erstaunliches, Neues – etwas besonderes eben. Denn die Wolle nimmt nicht nur, sie überlässt ihre Eigenschaften auch immer denen, die sich mit ihr verbinden. Sie bleibt sie selbst!
Manchmal muten wir ihr auch eine Menge zu – Seifenlauge, heißes Wasser, Druck aus allen Richtungen, Schläge, Stürze, Rasiermesser und manchmal sogar mit Flammen wird sie traktiert. Und was macht sie? Sie beugt sich scheinbar unseren Vorstellungen und bleibt dennoch sie selbst.
Das erinnert mich daran, was wir so alles in uns speichern, womit wir uns verbinden und worauf wir uns stützen können. Wir können auch mal Behandlungen aushalten, auf die wir vielleicht gerne verzichtet hätten – und dennoch bleiben wir „Wir selbst“. Mir hat mal jemand gesagt: „Du musst dich überall selbst mitnehmen“. Das ist ja nicht nur ein Muß – es ist ja auch ein Privileg, denn von der Wolle kann man lernen, dass innerer Reichtum und Leichtigkeit nicht durch Vermeidung entsteht, sondern durch Verbindung, sich Einlassen auf Ungewohntes, durch manchmal Hartes und manchmal Strapaziöses.Wenn es durchgetragen wurde, kommt das Leichte und Duftige oft von ganz alleine wieder!
Nur das mit dem heißen Wasser, das solltet ihr besser lassen – oder es nur zum Tee oder Kaffee nutzen 🙂
Nur noch 4 Mal kleine Pausen …
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